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Mit auf den Weg geben – Mein Aufstieg zum Watzmannhaus
  -    -  Mit auf den Weg geben – Mein Aufstieg zum Watzmannhaus

 

Um meine beste Freundin zu besuchen, bin ich zum Watzmannhaus aufgestiegen. Am Nachmittag des 13. August 2018 ein etwas naives Unterfangen. Es war Gewitter angesagt und meine alpine Erfahrung geht gen null, was übrigens auch unschwer an meinem Rucksack im Cheryl Streep Style zu erkennen. Jetzt war ich aber bereits durch das verschlafene Berchtesgarden gestapft, da erschien mir ein Wettrennen gegen das Wetter verlockender, als zu den vielsagenden Blicken zurückzukehren. Natürlich war ich weit und breit die einzige, die nach oben wollte. Die meisten Menschen, die mir entgegen kamen, grüßte ich mit einem „Servus“. Vereinzelt blieben wir aber auch stehen. Zwar kurze Gespräche übers Wetter, die Ziele und die Zeit, im Nachhinein aber unglaublich lehrreich. Wieso ? Weshalb? Warum?

 

Hier erstmal meine Gesprächspartner auf einen Blick:

  1. Der Entmutiger – „Watzmannhaus? Haha, das ist aber noch ein ganz schönes Stück.“
  2. Die Behütende – „Wohin gehts denn heute noch? Wie schön! Ihre Freundin besuchen Sie. Ach, Regen war bei uns auch angesagt, der kommt nicht, das Gewitter auch nicht. Keine Sorge, das schaffen Sie! Oben wird es aber etwas schnuckelig. Haben sie da was Warmes dabei? Na dann, noch einen guten Aufstieg.“
  3. Die Zweifler  – „Sie wissen aber schon, das Gewitter angesagt ist? Also heute gewittert’s vermutlich nicht. Wenn dann in der Nacht. Oder morgen. Vielleicht. Na ja. Wir steigen ab.“
  4. Die Ermutigenden – „Noch a Stund, Dreiviertel Stund dann gleich haben Sie’s g’schafft. Des ist nicht mehr weit.“

Der Aufstieg dauert insgesamt vier Stunden. Wegen einem überlegenen „Haha, das ist aber noch ein ganz schönes Stück.“ wäre ich anfangs fast umgedreht. Nach der Begegnung mit der Behütenden, konnte ich den Aufstieg und die majestätische Natur erst wirklich genießen ab dem „gleich habens Sie’s g’schafft“ flog ich hinaufi…. naja nicht ganz… aber welche Macht Worte eben haben.

Und hier fand ich dann auch eine wunderschöne Analogie zum Leben. Für meine Mitmenschen kann ich die entgegenkommende entmutigende, behütende, zweifelnde oder eben ermutigende Energie sein. Kennt ihr das wenn man nur das Ziel vor Augen, blind durchs Leben rennt? Und dann kommt einem plötzlich ein Mensch entgegen, der mit nur einem Satz die Angst, den Druck und die Eile rausnimmt. Genau so eine Person möchte ich sein. Wegweisende Dinge sagen, die meinen Gegenüber bestärken weiter zu gehen, höher zu klettern. Es kann ein ungeplanter Austausch mit einem Fremden oder ein Gespräch mit einer vertrauten Person sein. Wegweisende Momente mit anderen Menschen führen doch zu unserem größten persönlichen Wachstum.

Ps: Übrigens bin ich dann später noch bis zur Mittelspitze des Watzmann rauf. Mehr dazu könnt ihr hier lesen.

 

I’ve learned that people will forget what you said, people will forget what you did,

but people will never forget how you made them feel.

– Maya Angelou